Die Knospen der Scheinanemone Anemonopsis macrophylla sind erst Grün, verfärben sich allmählich zu Violett bis sie sich öffnen langsam. Die weit geöffneten Blüten blicken zu Boden. Wer das Innenleben erkunden will, muss sich bücken oder die Blüten vorsichtig umdrehen. Doch die Rückseite der Blütenblätter ist ebenso attraktiv wie die Vorderseite: Weiss mit einem Hauch von Violett besonders am Stielansatz und an den Blütenrändern. Dutzende von Blüten wiegen sich an langen Stängeln im Wind und ziehen an schattiger Lage ihre Aufmerksamkeit auf sich. In diesem Jahr bilden die Scheinanemonen besonders viele Blüten. Das erstaunt nicht, behagt ihnen doch das frisch-feuchte und kühlere Wetter besser als die letztjährige Trockenheit und Hitze.
Die Scheinanemone ist eine langlebige Schatten-Schönheit, die langsam wächst, aber sehr zuverlässig ist. Sie mag humosen, nicht zu trockenen Boden an halbschattiger bis schattiger Lage. Als Partner von mittelgrossen, horstartig wachsenden Farnen, aber auch zu zurückhaltenden Schattengräsern eignet sie sich gut. Ursprünglich stammt die Scheinanemone aus den Wäldern Japans.
Bis vor kurzem hatten wir Schwierigkeiten bei ihrer Vermehrung. Es gelang uns kaum Nachkommen aus den Samen anzuziehen, die wir jeweils geerntet haben. Nun aber, da wir mehrere Mutterpflanzen gepflanzt haben, gelang es uns endlich einige Jungpflanzen anzuziehen. Bis sie verkaufsfertig sind, dürfte es allerdings noch etwas dauern.